Donnerstag, 22. August 2013

Work hard - play hard vs. Generation Y

Was auch der Name eines Künstlerkollektivs aus der aktuellen Pop/R'nB/Elektro-Szene sein könnte, beschreibt eine Beobachtung, die ich gerne hier teilen würde.

Beides, einerseits das Motto Work hard - Play hard, andererseits der Begriff Generation Y beschreiben die aktuelle Generation der "Umdiedreißig-Jährigen", zu der auch ich gehöre.

Als Generation Y (Y englisch ausgesprochen, steht für das englische Wort why - warum) wird eben jene Generation bezeichnet, die laut dem Zeit-Artikel von Kerstin Bund, Uwe Jan Heuser und Anna Kunze "mit unzähligen Optionen groß geworden" ist, immer schon biografisches Selbstmanagement betreiben musste und deren Problem nicht die Grenzen, sondern die Grenzlosigkeit ist. "Sie wollen alles und alles auf einmal: Familie plus Feierabend. Beruf plus Freude plus Sinn. Und das verfolgen sie kompromisslos." (vgl.: Artikel in der ZEIT)

Andererseits soll die Generation Y auch die jenige sein, die Fragen stellt, im Arbeitsleben nicht alles mitmacht, wenig Vertrauen in die Regierenden haben und eben nicht nur für die Arbeit lebt - bzw. sollte sie laut dem Plädoyer von Ruben Karschnick so sein.

Der Dokumentarfilm Work hard-Play hard, der deutschen Filmemacherin Carmen Losmann zeigt aber ein ganz anderes Bild, dieser Generation. Zum Teil erschreckend, schonungslos wird dort die Situation der jungen ArbeitnehmerInnen dargestellt. In unverblümten Szenen aus Assesment Center, Cange Mangement und Personalentwicklung, wird eine sich anbiedernde, für das Unternehmen lebende, unter massivem Druck stehende, verbissen nach Karriere strebende, sich selbst optimierende Generation Y gezeigt. Ist sie das nicht aus sicher heraus, dann geht es darum, wie man sie dazu macht. Es tut nahezu weh, sich den Film anzusehen und dies zu beobachten.

Auch die Realtität bildet das ab, wenn ich daran denke, wieviele Menschen ich alleine in meinem Alter kenne, die selbst schon von Erschöpfungssyndromen, psychischen oder auch körperlichen Zusammenbrüchen (auf Grund von zu viel Arbeit) erzählen können.

Gleichzeitig ist "Work hard - Play hard" der Titel eines Liedes des Djs und Produzenten David Guetta. Quasi eine Hymne auf den Karrierismus und die harte Arbeit einerseits und auf den Hedonismus andererseits. - Ein Ideal, das dargestellt wird. Wer hart arbeitet, kann sich auch dem "spielen" hingeben. Ja und die Generation schreit genau dieses Mantra hinaus, wenn sie dieses Lied hört. Wer in diesem Sommer in diversen Clubs, Diskotheken oder auch auf der Partyinsel Ibiza war, kennt das.

Ja und das sollte eigentlich die Generation "Warum" sein...

Meine eigentliche Assoziation zu Generation Y wäre eine Generation, die sich kritisch mit ihrem Umfeld auseinandersetzt, sich eben nicht ausbeuten lässt und sich auch nicht selbstausbeutet, sondern auf ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Arbeit und arbeitsfreier Zeit achtet, also das Ideal, das Ruben Karschnick in seinem Plädoyer beschrieben hat...

Die Realtität ist wohl eine andere und man hat zum Teil den Eindruck, die Generation Y will es gar nicht anders... also doch mehr Work hard - Play hard, als WHY?








1 Kommentar:

  1. Vielleicht deswegen, weil es die erste Generation ist, die weiss, dass sie es einmal schlechter haben wird als ihre Eltern.

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