Was auch der Name eines Künstlerkollektivs aus der aktuellen
Pop/R'nB/Elektro-Szene sein könnte, beschreibt eine Beobachtung, die ich
gerne hier teilen würde.
Beides, einerseits das Motto
Work hard - Play hard, andererseits der Begriff Generation Y beschreiben
die aktuelle Generation der "Umdiedreißig-Jährigen", zu der auch ich
gehöre.
Als Generation Y (Y englisch ausgesprochen,
steht für das englische Wort why - warum) wird eben jene Generation
bezeichnet, die laut dem Zeit-Artikel von Kerstin Bund, Uwe Jan Heuser
und Anna Kunze "mit unzähligen Optionen groß geworden" ist, immer schon
biografisches Selbstmanagement betreiben musste und deren Problem nicht
die Grenzen, sondern die Grenzlosigkeit ist. "Sie wollen
alles und alles auf einmal: Familie plus Feierabend. Beruf plus Freude
plus Sinn. Und das verfolgen sie kompromisslos." (vgl.: Artikel in der ZEIT)
Andererseits
soll die Generation Y auch die jenige sein, die Fragen stellt, im
Arbeitsleben nicht alles mitmacht, wenig Vertrauen in die Regierenden
haben und eben nicht nur für die Arbeit lebt - bzw. sollte sie laut dem Plädoyer von Ruben Karschnick so sein.
Der Dokumentarfilm Work hard-Play hard, der deutschen
Filmemacherin Carmen Losmann zeigt aber ein ganz anderes Bild, dieser
Generation. Zum Teil erschreckend, schonungslos wird dort die Situation
der jungen ArbeitnehmerInnen dargestellt. In unverblümten Szenen aus
Assesment Center, Cange Mangement und Personalentwicklung, wird eine
sich anbiedernde, für das Unternehmen lebende, unter massivem Druck
stehende, verbissen nach Karriere strebende, sich selbst optimierende
Generation Y gezeigt. Ist sie das nicht aus sicher heraus, dann geht es
darum, wie man sie dazu macht. Es tut nahezu
weh, sich den Film anzusehen und dies zu beobachten.
Auch
die Realtität bildet das ab, wenn ich daran denke, wieviele Menschen ich
alleine in meinem Alter kenne, die selbst schon von
Erschöpfungssyndromen, psychischen oder auch körperlichen
Zusammenbrüchen (auf Grund von zu viel Arbeit) erzählen können.
Gleichzeitig ist "Work hard - Play hard" der Titel eines
Liedes des Djs und Produzenten David Guetta. Quasi eine Hymne auf den
Karrierismus und die harte Arbeit einerseits und auf den Hedonismus
andererseits. - Ein Ideal, das dargestellt wird. Wer hart arbeitet, kann
sich auch dem "spielen" hingeben. Ja und die Generation schreit genau
dieses Mantra hinaus, wenn sie dieses Lied hört. Wer in diesem Sommer in
diversen Clubs, Diskotheken oder auch auf der Partyinsel Ibiza war,
kennt das.
Ja und das sollte eigentlich die Generation "Warum" sein...
Meine eigentliche Assoziation zu Generation Y wäre eine
Generation, die sich kritisch mit ihrem Umfeld auseinandersetzt, sich
eben nicht ausbeuten lässt und sich auch nicht selbstausbeutet, sondern
auf ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Arbeit und arbeitsfreier
Zeit achtet, also das Ideal, das Ruben Karschnick in seinem Plädoyer
beschrieben hat...
Die Realtität ist wohl eine andere und man hat zum Teil den Eindruck, die Generation Y will es gar nicht anders... also doch mehr Work hard - Play hard, als WHY?
Vielleicht deswegen, weil es die erste Generation ist, die weiss, dass sie es einmal schlechter haben wird als ihre Eltern.
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